Mittwoch, 22. Februar 2012

gibt kein' Titel!

Wenn ich mal so zurückblicke, dann ist der letzte Eintrag schon länger her. In diesem Sinne, ein gesundes neues Jahr!
Wie üblich, es ist viel und wenig passiert. Mein Bad sieht toll aus. Nur klein ist es geworden.
Mein Wohn-Schlafzimmer hab ich mit Hilfe meines Freundes neu gestrichen (Alpinaweiß ist nur zu empfehlen!) und umgeräumt. Ich hab jetzt Beddinge von Ikea drin zu stehen und mein Ziphona türkis 524 hat einen Ehrenplatz bekommen. Für die Näma gibts nen neuen Extraarbeitsplatz: der alte Schreibtisch wird mit einer Küchenarbeitsplatte vergrößert und stabiler gemacht. Dank der lieben B. aus P. steh ich auch nicht ohne Kühlschrank da, wenn die Vormieterin den von ihr zur Verfügung gestellten Kühlschrank abholt.
Ich bin so stolz auf mich. Ich bin mit dem Auto meines Freundes von Potsdam nach Berlin und über Zehlendorf wieder zurück gefahren, ohne mich zu verfahren. Was ich allerdings eher meiner Freundin verdankte, die die Navigation übernahm.

In Zehlendorf bin ich seit Montag jeden Tag, mein Freund liegt dort im KH.
Als ich das letzte Mal bloggte, waren wir erst ein paar Tage zusammen. Da war von Liebe oder so noch keine Rede. Aber inzwischen hat sich einiges geändert. Ich liebe ihn. Bedingungslos. Ob es auch unwiderruflich ist und bleibt, liegt auch ein bischen an ihm. Aber es sieht danach aus. Es ist ein schönes Gefühl, keine Geheimnisse vor dem anderen zu haben oder überhaupt haben zu wollen. Dabei machen wir gar keine großen Zukunftspläne. Das heisst, nichts, was weiter als bis zum CSD und unseren ersten gemeinsamen Urlaub gleich danach geht. Wir leben im hier und jetzt und zumindest ich bin glücklich so wie es ist.

Was bin ich, als was fühle ich mich. Diese Frage war Dienstag abend Thema. Ich bin transident und fühle mich weiblich. Aber warum ist das eigentlich wichtig? Vielleicht ist was dran an dem Spruch: "Wer im Fluß des Lebens gegen den Strom schwimmt, überschätzt seine Kräfte.".
Es heisst doch nicht umsonst, (...) sich dem Aussehen des Wunschgeschlechtes so weit wie möglich anzunähern (...) ? Also geht es darum, den Anderen eine eindeutige Zuordnung meiner selbst zu ermöglichen. Die berühmten Schubladen.
Ich überlege schon so lange daran, wen es eigentlich interessiert, ob ich Mann oder Frau bin?
Es geht nicht darum, eine Frau so perfekt wie möglich zu kopieren. Wer kann das schon und wen nimmt man um Himmels Willen als Maßstab?? Es geht darum, sich selbst echt rüberzubringen. Wenn das Ergebnis auf andere weiblich wirkt: super, aber sonst hat man immer noch das gute Gefühl, sich selbst nicht zu belügen. Denn das gehört zur Selbstfindung dazu. Ich kann nicht mit 25 0der mehr jahre alten männlichen Mustern im Kopf plötzlich weiblich wirken wollen. Nur wer absolut ehrlich zu sich ist, kommt bei sich an, und kann die männliche Vergangenheit auch wirklich hinter sich lassen. Dazu gehört unter Umständen auch, das man sich Gedanken üer die sexuelle Orientierung macht. Steh ich auf Frauen? Steh ich wirklich auf Frauen?? Hab ich schon mal daran gedacht -hab ich es zugelassen daran zu denken- wie es mit einem Mann wäre? Steh ich eher auf den Georg Clooney Typ, oder eher auf den KlitschkoTyp? Und was ist mit den Studenten? Soll er eher größer sein als ich oder kleiner?

Amtsgericht ( hab mich doch für Katharina entschieden) hat sich noch nicht gerührt, die Anhörung durch Hr. Amtsrichter Lomb am Amtsgericht Schöneberg war ganz easy. Hab mich 20 Minuten nett mit ihm unterhalten und bin dann wieder gegangen. Ich wohn ja in einer echt coolen Ecke. Ich konnte vom Gericht zu Fuß zurück gehen. 10 Minuten. Ich hab den ältesten weil ersten Chinesen Berlins quasi um die nächste Ecke, ich bin zu Fuß in 15 Minuten in der Motzstraße oder am Kudamm. Nur zum SC brauch ich echt lange, das geht nicht unter vierzig Min. Meine Lieblingsfriseurin hat ihren Laden allerdings noch weiter weg, in Altegel, das macht eine Stunde mit zweimal umsteigen.

Logopädie bringt noch nicht so viel, aber ich gehe offensiver mit meinen Sprechwerkzeugen um und weiß inzwischen einigermaßen, wo meine Schwächen liegen.

Einen Blog möchte ich euch noch ans Herz legen. Ganz neu! Von Katrina, Trans*Piratin aus NRW. Auch wenn ich in der LAG bin. Trans* kennt keine Parteigrenzen, weil Vorurteile auch keine Unterschiede machen.


kein' Titel, kein' Abschied
Bettina