Dienstag, 27. September 2011

An Robert


Eine Woche ist es jetzt her, da haben wir zusammen auf den Matratzen gelegen. Mal warst Du oben, mal war ich es. Die Erinnerung daran werde ich nie vergessen, wie könnte ich auch, es war mein erstes Mal. Ich habe mich verändert, das heißt Du hast mich verändert. Aber wie...oder in welcher Weise, das kann ich jetzt nicht sagen und sicher auch in einem Jahr noch nicht. Manchmal fehlt es mir, Deine Hand zu spüren oder deine Zunge.
Wenn ich im Bett liege und friere würde mir an Deiner Seite sicher schneller warm. Aber Du bist ja nicht mehr hier, und es steht in den Sternen, wann wir uns wiedersehen. Ich wusste es ja vorher, aber ich wollte es nicht wahrhaben, ganz einfach wegen meiner absoluten Unerfahrenheit in diesen Dingen. Wie sollte ich mich richtig freuen auf etwas, das ich überhaupt nicht kannte?
Und dann hast du mich im Flur das erste Mal geküsst und ich dachte noch -Hilfe, Überfall-, so hast Du mir gleich die Zunge in den Hals geschoben. (Aber ich glaub, ich hab den Dreh jetzt raus, sonst wärst Du ja nicht so verrückt danach gewesen, oder?)
Doch ich fühlte mich wohl bei Dir, sonst hätte ich mich nicht so ohne weiteres ausgezogen.
Und Du, Du gehörst jetzt zu meinem Leben dazu. Ich danke Dir, dass Du es warst. Und weil Du es warst, bin ich auch nicht traurig, dass es erst mit 30 passiert ist. Vielleicht ist das beim ersten Mal so, dass man alles viel intensiver wahrnimmt, eben weil alles „neu“ ist; dann musst Du damit leben, dass ich alles viel schöner in meiner Erinnerung behalten werde, als es vielleicht war...
Ich hab mein Leben, Du hast Deins. Aber sollte es sich ergeben, würde ich mich über eine Neuauflage freuen.
Bettina K. S.

Mittwoch, 21. September 2011

der Papst kommt

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Er hat sich ja den perfekten Ort zum predigen ausgesucht, das Olympiastadion, immerhin traten hier schon Größen wie Mario Barth und dieser komische Österreicher mit dem Scheitel auf.
Aber das er im Bundestag reden darf, ist eine Riesensauerei. Wo bleibt die vielgepriesene Trennung von Staat und Kirche? Auch wenn man ihn als Oberhaupt des Vatikans und damit als Staatsoberhaupt versucht hinzustellen, der Vatikan ist ein Kirchenstaat. Und wer glaubt denn daran, dass der Papst morgen nicht in seinem Kleidchen, dass ihn als Kirchenoberhaupt ausweist, auftritt, sondern im Anzug?? Und damit ist er dort als kirchlicher Vertreter und somit ist das ein Bruch des Grundgesetzes. (für mich!)

Ausserdem ist morgen die Demo gegen den Papst, wo ich mich natürlich anschliessen werde.
wer möchte, hier findet ihr alle Infos.

Bettina


Ich würde mich übrigens auch mal auf eine Reaktion von Leserseite freuen, ich schreib ja nicht nur für die Nebelgeister.

Freitag, 16. September 2011

Markt am Maybachufer

Wenn ihr mal Dienstags oder Freitags ab 11.00 Uhr in Xberg seid, geht unbedingt mal auf den Orientalischen Markt am Maybachufer (U8 Schönleinstraße). Was da los ist, ist der Wahnsinn. Jedenfalls für so ne Landpflanze wie mich. Aber ich krieg dort was ich an Gemüse und so brauch zu unschlagbaren Preisen.
Und heute war dort auch noch Großwahlkampftag von den Grünen, den Linken, den Piraten und der SPD. Nur die CDU hat sich dort offenbar nicht hingetraut. ;)
Und ich hab dort mehr zufällig einen Flyer über "30 Jahre Häuser und Bewegung" in die Hand gedrückt bekommen mit dn Worten: "Ist keine Wahlwerbung"
Im Internet zu finden hier. Ich werd auf jeden Fall die Eine oder Andere Veranstaltung am Wochenende besuchen.
Gestern musste ich, o Graus, zum Bürgeramt. Doch o Wunder, mit Anstehen war ich nach 10 Minuten mit meiner Meldebestätigung wieder draussen. Es geht also auch so.

Bettina

Mittwoch, 14. September 2011

eine Leiche zur Begrüßung

Tja, jetzt sitze ich hier quasi im Schlafanzug und versuche mich an die vergangenen Wochen zu erinnern...
Mein Konto ist leer, aber mein Herz ist voll, so könnte ich dagegen leicht meine derzeitige Situation beschreiben. Ich versuchs mal rückwärts: heute war ich mit einem Bekannten am Paul-Lincke-Ufer in einem netten Cafe "essen". Das heisst, wir haben Kuchen und Eis mit Schokoladensoße gegessen und einen Kaffee getrunken. Dazu viel zu viele Zigaretten geraucht und über "Gott und die Welt" gequatscht. Und natürlich wollte er auch alles mögliche über mich wissen. Ist schon erstaunlich, wie wenig die Allgemeinheit eigentlich über Transidentität weiß.
Dabei sind die meisten wirklich neugierig, im positiven Sinne.
Und wir haben uns für die Gesichterausstellung im Bodemuseum verabredet.

Das Wochenende hab ich nicht allein verbracht...Es war das Schönste meines bisherigen Lebens, nicht zuletzt weil "er" so einfühlsam war. Er hat mich so akzeptiert wie ich bin. Ich hatte absolut keine Probleme damit, mich vor ihm nackt auszuziehen...das heisst, ich hatte immer noch ne kurze Seidenshorts an. SO gut bin ich mit mir selbst nicht, dass ich mich selbst ganz nackt ansehen könnte, ohne Komplexe zu kriegen. Er war da auch sehr rücksichtsvoll...(der Rest ist Schweigen!)

Wir waren Sonntag früh im Naturkundemuseum, meine Schwester war zufällig in der Stadt, da haben wir uns dort getroffen. danach sind wir dann richtung Kudamm gefahren und haben einen Schaufensterbummel gemacht, weil wir noch in die Fasanenstraße wollten, die lag in der Richtung; da war am Sonntag ab Mittag jüdischer Markt. Unterwegs sind wir noch bei MCD reingegangen, da ist das Bild entstanden, das irgendwie hier noch zu sehen sein wird. (geschafft ;) )
Es war unglaublich warm, die Sonne brannte und wir hatten 28° im Schatten.
Nach dem Markt sind wir dann weiter den Kudamm hoch bis kurz vor der (U) Adenauerplatz, dort haben wir uns noch ein bischen hingesetzt und einen Kaffe getrunken.
Von dort sind wir dann zurückgefahren bis (U) Bayrischer Platz (wo ich jetzt in der Nähe wohne) und sind in das Chinarestaurant LON-MEN gegangen. Die gebratene Ente mit drei verschiedenen Pilzen und Bambus ist einfach der Hammer. Total knusprig und einfach lecker und auf jeden Fall auch für große Frauen ausreichend. Und hinterher eine gebackene Banane mit Honig. Und dann kann die Welt untergehen.
Für mich allerdings ging sie danach erst auf, weil wir hinterher bei mir im Bett gelandet sind...(der Rest...gen)
Der Abschied am Montag ist mir echt schwer gefallen. Nicht mal so sehr, ihm beim Einchecken in Tegel zuzuschauen oder dann die letzten Worte im Wartebereich vor dem Abfluggate, erst hinterher, als ich wieder zu Hause war und die beiden Matratzen und die zerwühlten Bettdecken gesehen hatte, da hab ich mich plötzlich so einsam und verlassen wie noch nie gefühlt. Es ist mir abends echt schwer gefallen, dann die Matratze wegzuräumen. Ich kann jetzt glaub ich so ein bischen die Eltern verstehen, die die Kinderzimmer ihrer verstorbenen oder verschwundenen Kinder jahrelang nicht verändern. Man hat Angst, durch die Veränderung die Erinnerung zu zerstören. Dabei lebt die Erinnerung in einem (in mir) weiter. Klar fehlt er mir. Auch wenn er entsetzlich geschnarcht hat, aber ich wusste ja vorher, dass es nur ein WE ist. Und ich seh ihn wieder.
 Letzte Woche hab ich meinen Antrag auf Vornamens- und Personenstandsänderung ans Amtsgericht Schöneberg geschickt (Bettina Charlene S.). Mal sehen, ob das bis Ende des Jahres noch fertig wird.
Abenteuer Arbeitsamt und Bürgeramt Wilmersdorf: Bürgeramt 3 Stunden Wartezeit, bis ich den neuen Adressaufkleber hatte, Arbeitsamt an zwei Tagen insgesamt 7einhalb Stunden, um eine Bescheinung abzuholen. Das ist der Wahnsinn. Und Morgen muss ich wieder hin, weil mein Konto leer ist.
Aber da nehm ich mir ein Buch mit. ;)
Der Park hier um die Ecke hat einen unglaublich tollen und versteckten See zu bieten... Ich bin da kurz vor Sonnenuntergang am Dienstag mal rumspaziert, einfach traumhaft. Man vergißt fast, in Berlin zu sein.
Meine Wohnung ist ein Traum, 40 qm mit separater Küche und Balkon richtung Sonnenuntergang, ab Mittag hab ich Sonne. Und die Wohnung liegt quer zur Straße, sodass der Straßenlärm der Berliner nur halb bei mir ankommt. Ich kann am Tag die Balkontür auflassen, ohne dass mich der Lärm erschlägt.
Allerdings gibts in nächster Zeit Lärm von anderer Seite, das Haus wird teilsaniert. Von aussen verdämmt und von innen werden die Versorgungsstränge neu gemacht und die Heizungen und die Küche gefliest...und alles ohne dass die Miete nach oben geht.

Als ich damals ;) am 30.08.11 gegen Mittag mit der Bahn ein letztes Mal von Neubrandenburg fuhr, war für die Bahn in Oranienburg Schluss. Wir mussten in die S1 umsteigen und nach ewiger Wartezeit fuhren wir dann kurz nach dem Bahnhof vor einer Brücke an einer Gruppe Menschen vorbei, die dort ganz in weiß auf dem Gegengleis umherliefen und ich sah rechts und links des Gleises einzelne mit weißen Tüchern bedeckte Stellen. Man denke sich seinen Teil. Warum ist der Blödmann nicht von der Brücke in den Kanal gesprungen??

Ich war am ersten Wochenende bei einem Freund in Potsdam und bin dann von seinem Garten aus bis zu meiner Wohnung in Wilmersdorf barfuss gelaufen. War ein schönes Gefühl. Und in den U-Bahnhöfen hatte ich das Gefühl, da gibts ne Fussbodenheizung, so warm war das an den Füßen.
Das hab ich dieses We wieder gemacht, als ich mit meinem Freund Sonnabend früh um drei aus dem Insomnia kam. Unglaublich, wieviele Leute um die Zeit noch unterwegs sind. Da hat uns einer angehauen, ob wir Papers hätten, er würde sein Gras auch mit uns teilen...
Am Sonnabend abend sind wir dann nach Kreuzberg, Kottbusser Tor...da ist auf den Straßen nachts um zwölf mehr los, als in der Einkaufsstraße in Neubrandenburg am Tag. Und was da für Typen rumrennen. Total breit hat da einer angefangen einen Getränkeautomaten anzumachen. Und dann hat der den auch noch beschimpft. Und alle Welt hatte eine Flasche Bier in der Hand. Ohne geht anscheinend nicht.
Eigentlich wollte ich ja ins SO36, aber da war 20 oder 30 Jahre Feier Hausbesetzung, das war mir dann doch nichts. Wir sind dann weiter in die Marianne, aber ich versteh nicht, was da so besonders ist. die war so gut wie leer. Draussen saßen ein paar Leute, drinnen waren nur Frauen.
thats all for today folks!
Bettina