Ich wollte in meinen Kontakten meine Emailadresse hinzufügen, damit man mich auch "nichtöffentlich" erreichen kann, und was ist? Ich hab auf "neuen Post erstellen" geklickt. Irgendwie ist dieses ganze Blogger-Dings sehr verwirrend. Das mit der email hab ich nicht hinbekommen.
Und nun sitze ich hier, im Hintergrund läuft Enya, Schreibmusik, und ich lasse die letzten Wochen und Monate nochmal Revue passieren.
Am Freitag ist meine Maßnahme endlich vorbei, meine Marionetten kann ich leider nicht mitnehmen, die gehören der Firma :/
Aber ich bin echt froh, dass alles hinter mir zu lassen. Dann kann ich endlich wieder mehr Zeit mit meinem Freund verbringen. Stichwort "Probewohnen"! :D Wir wollen ende des Sommers 20drei10 zusammenziehen. In seine Wohnung in P..
Das Beratungsgespräch bei Dr. Pottek ist meinen Erwartungen gemäß verlaufen. Das klingt jetzt hochtrabend, aber ich meine es genauso. Ich wusste im Prinzip, was mich erwartet und habe mir von ihm nur noch mal die mündliche Bestätigung geholt.
Und einen Termin, der Anfang nächsten Jahres sein wird. Dann bin ich zu unserem Ostseeurlaub wieder fit und kann entspannt in der Ostsee schwimmen und in der Sonne hinterm Deich liegen; Mit dem Rauschen des Deichgrases und dem Kreischen der Möwen im Ohr, und dem Geruch nach Seetang und Sommer in der Nase.
Wegen der OP habe ich wirklich lange hin und her überlegt. Aber letztendlich ist sie für mich alternativlos. Denn je länger ich darüber nachdenke, umso mehr erscheint es mir, als würde mein Leben nach der OP erst richtig losgehen. Denn dann muss ich mich nicht mehr zurückhalten, wenn ich mal ein Minikleid anziehen will, weil man dann kein gewisses Beulchen mehr sieht. Ich kann endlich die eng geschnittenen Stoffhosen tragen, die bisher neu im Schrank liegen dafür öfter mal die Jeans im Schrank lassen.
Das sind natürlich alles eher unpersönliche, also rein äusserliche Gründe. Aber wenn ich in mir nach Gründen suche, dann ist da nur die Hoffnung, dass alles gut geht. Wie soll ich mir Gedanken über einen Eingriff machen, wie sollte ich seine Tragweite ermessen, wenn ich nichts Vergleichbares in meiner Erinnerung habe?
Ich kenne die Methode, er macht es wie Schaff/München, und ich kenne Menschen, die bei ihm waren und mir von ihren "Leiden" und Fortschritten berichten. Das alles kann ich verwenden, um mir ein Bild zu machen. Wie es sich aber anfühlt hinterher, das kann ich mir nicht vorstellen. Ob gerade ich das Pech habe, das es bei mir Komplikationen gibt? Ein Nerv verletzt, oder den Darm angeschnitten, Wundinfektion? Abstoßungsreaktionen? Inkontinenz? Wie reagiert der Körper darauf, wenn plötzlich kein Testo mehr da ist?
Wann werde ich das erste Mal etwas anderes als Schmerzen spüren? WERDE ich etwas anderes als Schmerzen spüren? Oder ist irgendwann die Abwesenheit von Schmerz das höchste der Gefühle?
Es ist ein großes Wagnis und ein Way of no return. Darum sollte man auch bis zum Schluss darüber nachdenken und nicht anfangen, irgendwann alle Gedanken dazu zu verdrängen. Wenn ich mir unsicher wäre, würde ich den Termin verschieben.
Es gibt ja auch keine Möglichkeit, das neue Organ bei Nichtgefallen zurückzutauschen.
Man ist mit dieser Entscheidung allein.
B.