So, gestern war also die lesung, auf die ich mit so viel spannung gewartet habe...
um kurz nach achtzehn uhr bin ich im cafe berlin gewesen.wie ich reinkomme, der erste schock: der laden ist proppenvoll. die bar ist vollbesetzt und alle tische ebenso. dann hab ich mir ein eintrittsticket gekauft (5 euro find ich eigentlich ok, an der kasse gab es auch das buch noch zu kaufen, für die die noch keines hatte, was sie signieren lassen wollten) und hab mir den leseraum angeschaut. ich dachte ich seh nicht recht: da waren höchsten stühle für 30 leute aufgestellt. und draussen saßen mindenstens 50 leute die die lesung hören wollten. mit verspätung wurde dann ein raum geöffnet und auch noch für die besucher freigemacht. Inzwischen hatte ich mir einen macchiato bestellt um irgendwas in der Hand zu haben. Dann wollte ich einen Cassidys Cane haben, aber was für ein Skandal, die hatten keinen Bacardi Oro! Er hat mir dann einen Ersatzcocktail gemixt, der auch nicht schlecht geschmeckt hat, aber mit 5 euro auch nicht grade billig war für eine Bar in Neubrandenburg. Dann kam Balian durch die Menge, fast unerkannt, weil alle ins Gespräch vertieft waren und er hinter dem "Moderator" des Abends herging. Er ist etwas kleiner als ich. Aber er sieht unglaublich gut aus. Dann ging es los. Einige einleitende Worte von Andre, dann begann Balian mit der Lesung. Man merkt, dass er kein Profi ist, aber er hat seine Sache gut gemacht. vier Auszüge hat er gelesen und dann noch sehr ausführlich Fragen beantwortet. Es waren zwei Frau zu Mann TS dort ( ich war die einzige MzF dort), die Mutter des einen hat bald geheult, als sie erzählte, das sie eine Tochter verliert... Balian hat noch versucht sie zu beruhigen, das sie ja einen Sohn bekommt und das Kind behält. War schon interessant, wie er sich da reingehängt hat. Insgesamt hat er bestimmt eine halbe Stunde Rede und Antwort gestanden. Und danach noch eine gute Stunde Bücher signiert und Autogrammkarten unterschrieben. Schaut auch mal auf seiner Website rein.
Ich fand den Abend sehr gelungen und ich hatte einiges zum Nachdenken in meiner Nachtschicht, die eine halbe Stunde später begann O_o
Er hatte eine ganz andere Sicht auf einige Dinge. Vor Allem merkte ich mal wieder, dass die (sorry) Wessies eine ganz andere Mentalität haben. Es stimmt in gewisser Weise, wenn man von "Jammerossies" spricht. Uns fehlt es an der optimisitschen Weltsicht, die vielen unserer Freunde aus dem Westen eigen ist. Das erinnerte mich wieder an eine Schulfreundin an der Abendschule. Sie war eine schöne, große Friesin und hat mich immer wieder beeindruckt durch ihre Offenheit und ihre direkte Art. Kaum einem aus dem Osten würde es einfallen, dem Lehrer zu widersprechen. Für sie kein Problem. Selbst der Lehrer hatte zu Anfang so seine Probleme mit ihr. In gewisser Weise haben wir alle von ihr mehr gelernt als vom Lehrer. Es ist eigentlich schade, dass es noch so viele Vorurteile zwischen Ost und West gibt.
bis dann
Bettie
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