Dienstag, 27. September 2011

An Robert


Eine Woche ist es jetzt her, da haben wir zusammen auf den Matratzen gelegen. Mal warst Du oben, mal war ich es. Die Erinnerung daran werde ich nie vergessen, wie könnte ich auch, es war mein erstes Mal. Ich habe mich verändert, das heißt Du hast mich verändert. Aber wie...oder in welcher Weise, das kann ich jetzt nicht sagen und sicher auch in einem Jahr noch nicht. Manchmal fehlt es mir, Deine Hand zu spüren oder deine Zunge.
Wenn ich im Bett liege und friere würde mir an Deiner Seite sicher schneller warm. Aber Du bist ja nicht mehr hier, und es steht in den Sternen, wann wir uns wiedersehen. Ich wusste es ja vorher, aber ich wollte es nicht wahrhaben, ganz einfach wegen meiner absoluten Unerfahrenheit in diesen Dingen. Wie sollte ich mich richtig freuen auf etwas, das ich überhaupt nicht kannte?
Und dann hast du mich im Flur das erste Mal geküsst und ich dachte noch -Hilfe, Überfall-, so hast Du mir gleich die Zunge in den Hals geschoben. (Aber ich glaub, ich hab den Dreh jetzt raus, sonst wärst Du ja nicht so verrückt danach gewesen, oder?)
Doch ich fühlte mich wohl bei Dir, sonst hätte ich mich nicht so ohne weiteres ausgezogen.
Und Du, Du gehörst jetzt zu meinem Leben dazu. Ich danke Dir, dass Du es warst. Und weil Du es warst, bin ich auch nicht traurig, dass es erst mit 30 passiert ist. Vielleicht ist das beim ersten Mal so, dass man alles viel intensiver wahrnimmt, eben weil alles „neu“ ist; dann musst Du damit leben, dass ich alles viel schöner in meiner Erinnerung behalten werde, als es vielleicht war...
Ich hab mein Leben, Du hast Deins. Aber sollte es sich ergeben, würde ich mich über eine Neuauflage freuen.
Bettina K. S.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen